Der Fahrradanhänger
Interview mit Sven
über den
FAWOWA
Hier ist Suse eure Reisende Reporterin und bei mir ist Sven der auf seinem Letzten Urlaub schon für komische Blicke gesorgt hat, Warum das erzählt er euch selbst.
Suse: Hallo Sven, Du hast ja auf eurer letzten Bodenseetour einen komischen Anhänger gezogen, magst du mir sagen was das für einer ist?
Sven: Hallo Suse Das ist ein Fahrradwohnwagen. In unserem Fall ein Zeltanhänger.
Suse: Wie bist du denn darauf gekommen?
Sven: Die Idee dafür schwirrt mir schon seit über 10 Jahren durch den Kopf und dieser Anhänger ist auch schon unser zweiter Versuch. Kurz vor Corona hat dann der Rene Kreher auf YouTube einen FaWoWa gebaut und wir dachten uns, das können wir auch. Der erste Lockdown war dann für uns der Startschuss, mit Materialien die wir schon da hatten und dingen die man trotz geschlossener Geschäfte bekommen konnte. Das Ergebnis war ein wunderschöner aber leider viel zu schwerer Anhänger.
Mit diesem hatten wir tatsachlich einen Ausflug übers Wochenende gemacht und danach entschieden der Anhänger muss Abspecken.
Suse: Dann habt ihr euren Anhänger umgebaut?
Sven: Jain, Unser Anhänger hatte genau die Abmessungen eines kleinen PKW Anhängers und während eines Urlaubes hatte ich die Idee einen Anhänger zu Kaufen und den Fawowa als Ladung zu benutzen. Mit diesem hatten wir in der Zwischenzeit ein paar schöne Urlaube erlebt. Er ist auch nicht leichter geworden, er hat nun eine neue Fassade, eine feste Matratze mit Lattenrost, eine leichte Isolierung und eine Tapete bekommen. Wir haben damit sogar schon Wintercamping gemacht.
Suse: Oha, und warum habt ihr dann einen Neuen gebaut?
Sven: Zum einen weil der Trend eindeutig zum Zweitfahrradwohwagen geht, zum anderen weil wir gerne wieder mit dem Fahrrad unterwegs sein wollten.
Suse: Und dann hast du einfach so drauf los gebaut?
Sven: Nein, dieses mal nicht. Zuerst haben wir uns Gedanken gemacht was wir eigentlich haben wollen. Es standen mehrere Versionen zur Auswahl. Zum einen der Kreair von Rene Kreher der wirklich Stabil und durchdacht ist. Dann der Nomad bicycle camper von Paul Elkins der wirklich leicht ist. Beide sind leider ausgeschieden weil sie für uns beide zu klein sind. Etwas größer und ein klasse Konzept ist der Foldavan von Wooden Widget, dort müsste man aber sehr viel Zeltstoff nähen. Ich habe es versucht, ich kann nicht nähen, und Silvana kann diese großen Mengen nicht mehr nähen.
Als nächstes haben wir uns Konzepte zum ausklappen überlegt, ähnlich wie beim WidePathCamper, dort habe ich mir aber den Kopf darüber zerbrochen wie man den wirklich Wasserdicht bekommen soll.
Suse: Mit welchem Ergebnis?
Sven: Ich baue etwas komplett eigenes. Einen Zeltanhänger den man am Zielort nur Aufklappen muss, Zelt drauf und fertig. Es soll auch bei Regen in unter 15 Minuten fertig aufgebaut sein.
Suse: Das war bestimmt schwer.
Sven: Eigentlich nicht. Ich habe mir selbst eine Challenge gesetzt, was kann ich mit möglichst wenig Mitteln selber machen. Ich wollte alles von Hand machen. und habe nur sechs Werkzeuge benötigt.
Eine Handbügelsäge, einen Akkubohrer, eine Pfeile, einen Hammer, eine Nietenzange und einen
Maulschlüssel. Die meisten haben mindestens drei der Dinge davon im Haushalt. Und auch beim
Material habe ich darauf geachtet das man es bei möglich wenig Händlern und auch vor Ort kaufen kann. Das ist mir bis auf bei den Triplexplatten auch gelungen, im örtlichen Baumarkt dachten sie Triplex sei ein Dämmstoff. Wenn den Camper jemand nachbauen will kann er aber auch alle Materialien nach seinen Wünschen und Bedürfnissen ändern. Statt Aluminium kann er zum Beispiel Holz verwenden, Statt Triplex Hohlkammerplatten oder ebenfalls Holz und statt der Nieten, Schrauben und Muttern.
Suse: Und dann hast du aber losgebaut.
Sven: Nein, dann kam erst mal der Winter, ich habe versucht bei Minusgraden auf dem Balkon Aluminium zu sägen, es dann aber auf den Frühling verschoben. Dadurch das ich viel beruflich auch am Wochenende außer Haus war, und das Wetter nicht immer mitspielte war ich aber meist nur an einem Tag in der Woche effektiv mit Bauen beschäftigt. Somit war der Hänger erst eine Woche vor dem Urlaub fertig.
Suse: Und dann ging es los?
Sven: Dann war erst einmal eine Probefahrt angesagt und das war auch gut so.
Suse: Warum?
Sven: Wir wollten bei Silvanas Mutter einen Küchenschrank abholen, und dachten uns unterziehen wir dem Anhänger doch einen Härtetest. Wir also zu zweit dort hin und dort den Schrank auf den
Anhänger verladen und zurück. Das Fahrverhalten war Super, aber am Ende genau vor unserer Einfahrt ist die Aufnahme der Deichsel gerissen. das Wäre im Urlaub wirklich fatal gewesen.
Suse: Was hast du dann gemacht?
Sven: Ich habe mir den Schaden angeschaut und mir überlegt was ich verbessern kann.
Suse: Was ist denn passiert?
Sven: Die Deichselhalterung war auf relativ kurzer Länge mit vier Alunieten am Rahmen verbunden, diese Nieten sind alle abgerissen.
Suse: Und was hast du dann gemacht?
Sven: Ich habe mir Edelstahlnieten in 5,8mm gekauft und die Länge der Halterung verdoppelt. und statt der vier 3,8mm Alunieten hält das ganze nun mit acht 5,8mm Edelstahlnieten. Da ich bei dem Test ganz bewusst eine Belastung gewählt habe die er im Urlaub nie ziehen muss bin ich mir sicher dass es nun hält.
Suse: Dann seid ihr aber in den Urlaub gefahren.
Sven: Genau, das ist aber eine andere Geschichte.
Suse: Dann danke ich für dieses Interview und hoffe noch auf viele schön Reisen mit euch.
Sven: Danke auch.